Wie wir Gleise verlegen

Sehr oft werden wir danach gefragt, wie wir die Gleise auf einer Anlage verlegen.
Im Folgenden möchte ich meine Vorgehensweise beim Gleisbau erklären.
Das soll bei weitem nicht das Absolut richtige sein, es gibt nur meine Arbeitsweise wieder!
Zuerst übertrage ich die Lage der Gleise vom Gleisplan auf de Anlage.
Wenn ich den Gleisplan übertrage, fange ich immer von der Außenkante der Platte an zu messen.
Zuerst zeichne ich mir alle Geraden auf der Anlage auf und verlängere die Geraden so,
dass ich anschließend einen Schnittpunkt für den Beginn des Radius bzw. Kurve erhalte.
Das ist wichtig, um die Radien für die Kurven aufzeichnen zu können.
Ich zeichne mir nur die Mittellinie des Gleises auf.

Bei den Radien geschieht dies durch einen größeren Zirkel,
oder man fertig sich Hilfsmittel wie eine Leiste mit den Maßen und Bohrungen an.
Gerade bei der Spur TT ist das wichtig, weil das Gleis sehr instabil ist.

Auf dem Bild sehen sie die vorgezeichnete
Mittellinie und daneben das
zusammengesteckte Gleis.
Auf dem Bild sehen sie die vorgezeichnete
Mittellinie und daneben das
zusammengesteckte Gleis.

Nach dem der Gleisplan auf die Anlage aufgezeichnet ist,
beginne ich das Gleis lose auf die Anlage zu verlegen.
Beim Verlegen der Schienen achte ich sehr darauf, dass die Gleise mittig
auf der Mittellinie liegen.

Wenn ich das TT Gleis verlege,
bohre ich zuerst von hinten
durch die Schwellen
die Löcher für die Schienenschrauben.
Wo die Schwelle gebohrt werden muss,
ist auf der Rückseite vorgegeben.

Nach dem die ersten Gleisstücke zusammengesteckt und ausgelegt sind,
befestige ich das Gleis mit Reißzwecken auf der Anlage.
Somit sind immer noch Korrekturen möglich.

Gerade beim einfügen von Flexgleisen hat sich die Methode sehr bewährt.
Wenn ich bei Kurven das Flexgleis verwende, lasse ich das Flexgleis immer etwas länger.
Das hat den Vorteil, dass ich das selbstgebaute Gleisstück am Ende
passgenau einfügen kann. Dazu halte ich das Flexgleis an die schon
liegenden Gleisenden an, richte es noch mal aus und zum Schluss schneide
ich die Schiene passgenau ab.
Damit laufe ich nicht auf die Gefahr, dass das Gleis zu kurz wird.
Am Ende fixiere ich es gleich mit Reiszwecken, damit sich nichts mehr verschieben kann.

Bei geraden Gleisen lege ich an das Gleis
ein großes Stahl Lineal
(z.B. vom Baumarkt). Hat man
dieses nicht zur Verfügung,
kann man auch ein gerades
Stück Aluschiene oder eine Leiste verwenden.
An dieser Geraden richte ich das Gleis
aus und fixiere es wieder mit Reiszwecken.

Der nächste Schritt ist die Gleistrennung
für die Stromunterbrechungen.
Dazu verwende ich an den
vorgesehenen Stellen
die handelsüblichen
Isolierschienenverbinder.

Bei den TT Weichen
kann auch die Stromtrennung
direkt auch an der Weiche vorgenommen werden.
Dazu müssen nur die entsprechenden
Metallbrücken entfernt werden.
Auf dem Bild sieht man eine originale Weiche und eine Weiche wo die Verbindung entfernt wurde.
Bevor man aber eine Metallbrücke entfernt, sollte man noch mal prüfen, ob es die richtige Seite ist.

Nun komme ich zum endgültigen Befestigen des Gleises. Eine Reiszwecke ziehe ich heraus und halte, wenn nötig, das Gleis ein wenig fest und bohre für die Schraube vor.
Je nach Material des Untergrundes wird der Bohrerdurchmesser gewählt.
Das sollte man zuvor auf einem Reststück ausprobieren und nicht auf der Anlage selber.
Die Schraube muss sich nicht sehr schwer ins Material drehen lassen, ansonsten könnte der Kopf abreißen oder der Schraubenkopf kann beschädigt werden.
Danach drehe ich die Schienenschraube ins Material, bis der Kopf auf
der Schwelle aufliegt. Die Schraube muss nur so fest angezogen werden,
dass sich die Schiene gerade so nicht mehr bewegt. Einfach probieren.
Wer sich dabei am Anfang unsicher ist, der sollte es zuerst einmal
auf einem Übungsstück ausprobieren.
Übrigens verwende ich zum hineindrehen der Schrauben nur einen
geeigneten Handschraubendreher und keine Maschine wegen dem Gefühl.
So befestige ich nach und nach das Gleis auf der Anlage.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass zu erst jede zweite Reiszwecke entfernt werden sollte und durch eine Schraube ersetzt wird. Danach die verbliebenen Reiszwecken
Stück für Stück herausnehmen und eine Schraube rein.
So bleibt das Gleis schön gerade, bzw. der Bogen erhalten.
Jetzt kommt unwillkürlich die Frage auf:
Was mache ich aber mit den aufgezeichneten Gleisen
wenn ich Schottermatten darunter verlege oder den Untergrund farblich behandle???

Ich bohre nach dem Auslegen des Gleises an den Schienenstößen kleine Löcher.
In einem genauen Durchmesser von Nägeln. Stecke von hinten in diese Löcher
die Nägel und klebe nun meine Schottermatten darüber, bzw. streiche den Untergrund.
Zum verlegen der Schienen schiebe ich die Nägel dann durch die Schottermatten
und erhalte so die genauen Punkte zum Schienen verlegen.

Nach dem die Schienen befestigt sind beginnt
die Verdrahtung der Anlage.
Ich verwende keine handelsüblichen Anschlußgleise
sondern löte die nötigen Kabel direkt an Gleis an.

Aber nun kommen wir zur Elektrik, was ein neues Kapitel ergibt, über dem ich demnächst schreibe.

Darum stöbern sie wieder in unsere Homepage!

Zum Schluss noch einige MEINER Prinzipien:
Gleise werden bei mir grundsätzlich nur geschraubt.
Diese Verbindung zur Anlage läst sich jeder Zeit wieder lösen.
Der Unterbau der Anlage wird beim bohren nicht beschädigt.
Geräuschdämmung wie Kork oder anderes Material lege ich nicht unter die Schienen.
Weil: Erst gibt man sich beim Unterbau die größte Mühe dass alles gerade ist.
Schraubt oder nagelt man die Schienen bei untergelegter Dämmung
können ganz schnell wieder Wellen entstehen. Klebt man, was richtiger ist,
hat man nur einen Versuch. Eine Korrektur ist meistens nicht mehr möglich.
Und einen Zug hört man im freien auch sehr weit entfernt fahren.
Das Rollgeräusch auf der Anlage ist bei den wenigen Zügen die wir gleichzeitig
fahren lassen empfinde nicht als störend. Im Gegenteil, man hört wenn etwas entgleist.

Sollte doch eine Böschung dargestellt werden verlege ich das Gleis auf Hartfaser 3 oder 5 mm stark das ich ausschneide und die Ränder anfasse.